Andacht zum Monatsspruch Februar 2025
Es gibt so viele Wege, die wir gehen. Wege zu Freunden oder Verwandten, zur Arbeit oder zu Konzerten.
Wege mit anderen oder allein. Manche Wege sind weit, manche kurz.
Da gibt es gerade Wege und krumme Wege.
Ja, so manche Wege führen auch in eine Sackgasse.
Es gibt breite Wege und schmale Wege.
Und es gibt Wege im Dunkeln oder Wege im Licht. Je nach unseren Zielen oder Aufgaben können ganz unterschiedliche Wege richtig sein. Andere Wege erscheinen dagegen als falsch.
In den Geschichten der Bibel gehen Menschen auch sehr unterschiedliche Wege. Wege des Friedens und des Krieges, des Hasses und Wege der Liebe. Teils haben Menschen lange Wege auf sich genommen, um zu einem guten oder von Gott versprochenen Ziel zu gelangen. Abrahams Vater hatte im Norden des Zweistromlandes zwischen Euphrat und Tigris, im heutigen Gebiet der Kurden, nach einem langen Weg eine neue Heimat gefunden.
Abraham wurde von Gott dazu gerufen, in ein anderes Land weiter südwestlich zu ziehen, in das Land Kanaan im heutigen Gebiet Israels, Palästinas und Jordaniens. Wir kennen noch so manch andere Wege des Abraham, seines Sohnes Isaak, dessen Sohn Jakob, der dann zum Schluss mit seiner ganzen Sippe nach Ägypten gewandert war, um vor der großen Hungersnot zu entfliehen.
Moses führte die Nachkommen des Jakob nicht nur einen weiten Weg vom Nildelta bis zum heutigen Jordanien, es war auch ein sehr schwerer und jahrelanger Weg mit vielen Gefahren und Herausforderungen.
So geht das munter weiter im Alten Testament.
Und im Neuen Testament können wir den Wegen Jesu folgen.Seine Wege waren Wege hin zu den Menschen in seelischer, körperlicheroder sozialer Not. Seine Wege führten ihn in die Häuser von Menschen, um mit ihnen zu feiern, zu essen und zu sprechen. Seine Wege führten aber auch in die Einsamkeit, damit er im Gebet neue Kraft tanken konnte.
Nach Ostern machten sich die Anhänger Jesu auf den Weg, seine Botschaft der Versöhnung und Liebe zu anderen Menschen zu bringen. Paulus war unterwegs, bis sein Weg in einer Erscheinung endete. Ihm war der auferstandene Jesus begegnet und hatte ihn überzeugt, dass er der Messias ist.
Mehr noch, Jesus schickte Paulus los, sein eifrigster Anhänger zu werden. Er sollte Menschen suchen, finden und mit Christus bekannt machen. Er sollte Liebe und Versöhnung predigen. Seine Apostelreisen sind legendär und werden heute von unzähligen Reisegruppen nachvollzogen. Schließlich ist Jesus durch seine Anhän-gerschaft in die ganze Welt getragen worden. Sein Weg der Liebe, der Versöhnung und der Hilfsbereitschaft wird nun von anderen gegangen. Und seine Worte laden jeden Menschen dazu ein, mit ihm mitzugehen, denn bei ihm ist das Leben, weil Gott bei und in ihm ist.
Und da von Gott das Leben ausgeht, Gott also das Leben ist, ist die Gemeinschaft mit Gott voller Leben. Indem wir uns auf Gott mit seiner Liebe, Versöhnung und Gemeinschaft einlassen, gehen wir mit Gott und Gott geht mit uns. Und das in jeder Lebenslage. So sind wir auch im Finstern oder in Einsamkeit nicht allein. Gott ist mit uns und wir sind bei Gott.
Ihr Pfarrer Michael Wicke
Entnommen aus dem Gemeindebrief Februar/ März 2025